Normalerweise bleibt das Friseur-Geschäft von Ulrike Hanewinkel montags geschlossen. Der 6. August war eine Ausnahme und das nicht nur wegen der ungewöhnlichen Öffnungszeiten. Hanewinkel und ihre Mitarbeiterinnen verzichteten während des gesamten Tages auf ihre Einnahmen, alles wurde zugunsten des Fördervereins Palliativmedizin der Raphaelsklinik gespendet.
Die Ankündigung, dass man den Friseurbesuch gleichzeitig mit einer guten Tat verbinden kann, hat offenbar viele Menschen dazu gebracht, am Montag den Gang zum Friseur „Schnittpunkt“ an der Hammer Straße anzutreten. „Wir mussten am Vormittag schon einige Kunden auf den Nachmittag vertrösten“, berichtet die Vorsitzende des Fördervereins, Gaby Marbach. Bei Sekt oder Mineralwasser genossen die überwiegend weiblichen Kunden das außerplanmäßige Angebot und rundeten auch schon mal großzügig auf.
Am Ende des Tages konnte Ulrike Hanewinkel unglaubliche 2.388 Euro an Gaby Marbach übergeben. 1.000 Euro davon kamen als Spende von der Firma HaGo Dachtechnik Nottul. „Das Geld kommt vollständig den Patienten der Palliativstation der Raphaelsklinik zugute“, bestätigt die Vereinsvorsitzende.
Der Verein kümmert sich um die Bedürfnisse von Menschen am Lebensende, die über das Übliche in einem Krankenhaus hinausgehen. Dies sind bestimmte Therapieformen wie zum Beispiel Musik- oder Kunsttherapie oder auch tiergestützte Therapieformen. Aber auch die Anschaffung von zusätzlichen medizinischen Hilfsmitteln oder die Unterstützung von bedürftigen Patienten und Angehörigen, die durch die Erkrankung in eine Notsituation geraten sind, gehören zu den Aufgaben des Vereins.