Rund 250 Besucher kamen in der „Nacht der Museen und Galerien“ am 18. September bis Mitternacht in die „Galerie Raphael“, um die laufende Ausstellung „photocase.de“ zu besuchen. Damit kann die Raphaelsklinik zwar nicht mit dem Landesmuseum konkurrieren, das 11.700 Besucher zu verzeichnen hatte, für ein Krankenhaus ist das aber ein beeindruckendes Ergebnis. Die Veranstaltung war Teil der dreitägigen Kulturreihe „Schauraum“ der Stadt Münster. Der möglicherweise letzte warme Sommerabend des Jahres lockte Zehntausende auf die Straßen der City, um einen Bummel durch über 30 Galerien und Museen zu unternehmen.
Dass der ungewöhnliche Ausstellungsort „Galerie Raphael“ in Münsters Innenstadt dem Kunstinteressierten einiges zu bieten hat, zeigt der enthusiastische Kommentar einer jungen Besucherin, die sich mit ihrem Freund auf nächtliche Ausstellungstour begeben hat „Das ist die bislang beste Ausstellung, die wir heute gesehen haben!“ war sie sich sicher. Eine weitere Kunstbegeisterte zeigte das Programmheft vor, in dem alle Veranstaltungen der Museumsnacht aufgeführt sind: „Die Ausstellung in der Raphaelsklinik habe ich mir am dicksten angestrichen!“.
Dass der Besucherstrom nicht mit dem Anspruch der Patienten auf nächtliche Ruhe in Konflikt geriet, ist der besonderen Architektur des großzügigen Foyers der Klinik zu verdanken. Der Eingangsbereich ebenso wie die Galerie im ersten Stock ist räumlich so von den Stationen getrennt, dass Veranstaltungen wie die „Nacht der Galerien und Museen“ ohne Probleme durchgeführt werden können. Die „Galerie Raphael“ versteht sich als Facette in Münsters breitem Spektrum an Museen und Galerien. Der Erfolg vom 18. September macht deutlich, dass Kunst und Krankenhaus kein Gegensatz sondern spannende Ergänzung sind.